Subunternehmer-Vertrag im Bau

Zuletzt aktualisiert:
August 27, 2024
Lesezeit:
5 Minuten
Sie beauftragen auch regelmäßig Subunternehmer, aber fühlen sich unsicher was die rechtliche Absicherung und Haftung angeht? Oftmals funktioniert auf der Baustelle vor Ort die Durchführung aller Arbeiten nur mit Nachunternehmern, im Büro fangen dann jedoch die Kopfschmerzen an? Wir werfen einen genaueren Blick auf die Grundlagen eines Subunternehmer-Vertrages im Handwerk oder Bau und erläutern, warum er für alle Beteiligten von so entscheidender Bedeutung ist.

1. Was ist ein Subunternehmer-Vertrag?

Ein Subunternehmer-Vertrag (auch als Nachunternehmer-Vertrag bezeichnet) ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen dem Auftraggeber (auftraggebender Handwerksbetrieb oder Generalunternehmer) und einem Subunternehmer. In dieser Vereinbarung werden die spezifischen Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Fristen, Zahlungsbedingungen und andere wichtige Details für die Durchführung eines bestimmten Teils eines Bauprojekts festgelegt.

Bei Problemen auf der Baustelle können mithilfe den entsprechenden Vereinbarungen im Vertrag Rechtsansprüche gegen den Subunternehmer geltend gemacht werden.

In einem Subunternehmervertrag ist ferner geregelt, welche genauen Leistungen wie erbracht werden müssen, also nach Leistungsverzeichnis (LV), Pauschale, oder nach Stunden.  

2. Warum ist der Vertrag so wichtig?

1. Klarheit und Transparenz: Ein Subunternehmer-Vertrag bietet Klarheit über die Erwartungen und Verantwortlichkeiten sowohl für den Auftraggeber als auch für den Subunternehmer. Dies minimiert Missverständnisse und Konflikte während des Bauprozesses.
2. Rechtliche Absicherung: Der Vertrag dient als rechtliche Absicherung für beide Parteien. Im Falle von Streitigkeiten oder Verzögerungen können die Vertragsbedingungen als Grundlage für die Konfliktlösung dienen.

3. Budget- und Kostenkontrolle: Der Subunternehmer-Vertrag enthält oft Informationen zur Vergütung und zu Zahlungsbedingungen, was für die finanzielle Planung und Budgetkontrolle von entscheidender Bedeutung ist.

4. Qualitätssicherung: Durch die klare Definition von Standards und Qualitätsanforderungen im Vertrag wird sichergestellt, dass die Arbeit den erforderlichen Standards entspricht.

5. Zeitmanagement: Der Vertrag legt auch den Zeitplan für die Fertigstellung des Subunternehmer-Abschnitts fest, was zur Einhaltung des Gesamtprojektzeitplans beiträgt.

3. Welche Elemente im Vertrag sind wichtig?

Grundsätzlich werden die meisten Subunternehmerverträge als Werkvertrag nach § 631 BGB abgeschlossen. Dies bedeutet, dass beiden Parteien sich im Vorhinein auf die Erbringung einer vorher festgelegten Leistung zu einem bestimmten Preis einigen. Genaue Details des Vertrages sollten mindestens beinhalten:

  • Arbeitsumfang: Eine detaillierte Beschreibung der Arbeiten oder Dienstleistungen, die der Subunternehmer erbringen wird.
  • Vergütung: Die Vergütungsstruktur und Zahlungsbedingungen sollten klar und fair sein.
  • Fristen: Festgelegte Fristen für die Fertigstellung der Arbeiten.
  • Versicherung: Anforderungen an Versicherungen und Haftpflicht sollten festgelegt werden.
  • Qualitätsstandards: Die Qualitätsstandards und Anforderungen sollten im Vertrag definiert sein.
  • Haftung und Gewährleistung: Die Haftung und Gewährleistung für die erbrachten Leistungen sollten beschrieben werden.
  • Änderungen und Zusätze: Prozesse zur Genehmigung von Änderungen oder Zusätzen zum Vertrag.
  • Konfliktlösung: Ein Mechanismus zur Konfliktlösung und Streitschlichtung sollte festgelegt werden.

4. Wie sieht ein Beispiel Mustervertrag aus?

Hier finden Sie einen Mustervertrag, den Sie gerne als Orientierung & Checkliste mit Formulierungshilfen verwenden können. Der Vertrag wurde von der IHK München und Oberbayern erstellt, entbindet Sie jedoch nicht von einer gründlichen eigenverantwortlichen Prüfung. CoCrafter gibt keine Rechtsberatung und kann auch keine Gewähr für die rechtlichen Inhalte übernehmen.

Mustervertrag

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