Dieser Artikel beschäftigt sich mit der sorgfältigen Auswahl und kontinuierlichen Überwachung von Nachunternehmern. Welche Schritte sollte ich vor, während und nach dem Projekt beachten. Zudem bieten wir eine Liste der wichtigsten Dokumente welche Ihre Arbeit mit Nachunternehmern absichern soll.
Eine sorgfältige Auswahl der Nachunternehmer ist entscheidend, da der Generalunternehmer gegenüber dem Auftraggeber für die Qualität und Rechtskonformität aller erbrachten Leistungen haftet – einschließlich der von Subunternehmern.
Fehler oder Mängel durch unqualifizierte Subunternehmer können dazu führen, dass der Generalunternehmer haftbar gemacht wird, was finanzielle und rechtliche Risiken wie Regressansprüche und Arglisthaftung birgt.
Zusätzlich haftet der Generalunternehmer für die ordnungsgemäße Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen und Mindestlöhnen, wenn der Subunternehmer diese Verpflichtungen nicht erfüllt, beispielsweise bei Insolvenz oder Scheinselbständigkeit. Um diese Risiken zu minimieren, ist eine umfassende Überprüfung und regelmäßige Kontrolle der Subunternehmer unerlässlich.
Auftraggeber, die Nachunternehmer beauftragen, müssen eine Reihe von rechtlichen Anforderungen erfüllen. Dazu gehört die Einhaltung des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes (AEntG) und des Mindestlohngesetzes (MiLoG).
Diese Gesetze stellen sicher, dass die Arbeitskräfte der Nachunternehmer den tariflichen Mindestlohn erhalten und dass ihre Rechte geschützt werden. Darüber hinaus müssen Auftraggeber sicherstellen, dass die Sozialversicherungsbeiträge ordnungsgemäß gezahlt werden.
Dies umfasst Beiträge zur Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung. Eine sorgfältige Kontrolle der Nachunternehmer ist ebenfalls erforderlich, um sicherzustellen, dass diese die notwendigen Qualifikationen und Erfahrungen besitzen und dass sie die geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten. Dies schützt Sie als Auftraggeber vor rechtlichen und finanziellen Risiken.
Qualifikation und Erfahrung: Der Nachunternehmer muss hinsichtlich seiner fachlichen Eignung und Erfahrung geprüft werden. Referenzen helfen, Zuverlässigkeit und Arbeitsweise zu bewerten.
KYC und Bonitätsprüfung: Eine KYC-Prüfung und Bonitätskontrolle sind unabdingbar, um die rechtliche und finanzielle Stabilität des Nachunternehmers zu gewährleisten.
Versicherungen und Vertragsbedingungen: Der Nachunternehmer sollte eine Betriebshaftpflichtversicherung vorweisen und vertraglich gebunden werden, einschließlich detaillierter Leistungsbeschreibungen und Vertragsstrafen für Verzögerungen oder Mängel.
Wichtige Dokumente:
Qualitätskontrollen: Regelmäßige Zwischen- und Endabnahmen mit sorgfältiger Dokumentation sorgen für rechtliche Sicherheit und verhindern Fehleransammlungen.
Kommunikation: Wöchentliche Meetings und tägliche Berichte fördern Transparenz und verbessern die Koordination.
Standardsicherheit: Ein Bauleiter stellt sicher, dass Baunormen und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.
Zeit- und Budgetmanagement: Klare Zeitpläne und regelmäßige Kontrolle helfen, Verzögerungen und Kostenüberschreitungen frühzeitig zu erkennen und zu steuern.
Abnahme und Mängelprüfung: Nach Projektabschluss sollte eine gründliche Abnahme erfolgen, bei der Mängel dokumentiert und zur Nachbesserung aufgefordert werden.
Rechtliche Absicherung: Sämtliche Unterlagen, wie Abnahmeprotokolle und Zahlungsnachweise, müssen archiviert werden, um im Streitfall abgesichert zu sein.
Evaluierung: Eine abschließende Bewertung der Zusammenarbeit zeigt, ob der Nachunternehmer zuverlässig war und kann als Grundlage für künftige Projekte dienen.
Weitere Nachweise und AnforderungenEin Nachunternehmer muss die geltenden Arbeitsschutzvorschriften erfüllen und entsprechende Nachweise erbringen:
Falls ein Nachunternehmer selbst weitere Subunternehmer einsetzen möchte, muss der Auftraggeber diese genehmigen und ebenfalls prüfen.
Allgemein erforderliche Nachweise für Subunternehmer:
Kontrolle während der Bauausführung und nach Einreichung der Schlussrechnung:
zusätzliche Dokumente, welche ausländische Betriebe benötigen:
Mit einer solchen Checkliste können Sie sich gegen rechtliche Konsequenzen schützen. Lesen Sie dazu am besten auch unsere weiteren Blog-Artikel.